Dynamik

Um einen vergleichbaren Eindruck von der Dynamik zu bekommen, richten wir unsere Testkasten-Szene mit festem Weißabgleich auf 3200K ein. Dann tasten wir uns mit Blende und Belichtungszeit an eine Einstellung heran, in der die Haut unseres Puppenkopfes nicht mehr clippt und definieren diese Einstellung als ETTR-0. Von dieser Einstellung aus blenden wir sukzessive in Schritten von ganzen Blendenstufen ab (primär über die Belichtungszeit und dann - falls anschließend noch weiter notwendig - über ND-Filter oder Blendenring.)



Die hierbei entstehenden Aufnahmen bilden eine Blendenreihe mit jeweils einer zusätzlichen Blendenstufe "Unterbelichtung". Diese Aufnahmen korrigieren wir in Blackmagic DaVinci Resolve wieder zurück auf die Helligkeitsverteilung der ETTR-0 Referenz und vergleichen diese Aufnahmen mit anderen Kameras.



In diesem Vergleich haben wir neben der Canon EOS R8 noch die EOS R6 Mark II und die "explizit cinematische" Schwester EOS C70 nebeneinander gestellt. Außerdem haben wir die Panasonic S5 II ins Feld aufgenommen, da diese gerade in diesem Preissegment den besten Mix aus Autofokus, Stabilisierung und Fullframe-Dynamik bietet. Allerdings beherrscht das Panasonic Modell bei voller Sensorauflösung keine Frameraten über 30p.







Erkenntnisse

* Trotz des kleineren S35-Sensors führt die Canon C70 weiterhin dieses Dynamiktestfeld an. Bei ETTR-8 zeigt die C70 noch das "brauchbarste" Auge, während die übrigen Vollformat-Modelle stärker abfallen. Die spezielle DGO-Technologie des C70 Sensors zeigt hier ein weiteres mal das hohe Dynamikpotential dieser speziellen Sensortechnik.



* Die Canon R8 besitzt trotzdem eine überraschend gute Dynamik, die sich bei interner 4:2:2 Aufzeichnung kaum von der R6 II oder der Panasonic S5 II unterscheidet.



* Gerade bei starkem Rauschen fällt auf, dass der Canon-Codec hier etwas weniger zur Blockbildung neigt als der Codec der Panasonic S5 II.




Fazit

Aus messtechnischer Sicht kann man Canon EOS R8 ein sehr gutes Sensor-Verhalten attestieren, sofern man bei der Aufzeichnung die Finger vom Crop-Modus lässt. Erfreulich ist zudem, dass die digitale Stabilisierung bei vollem Sensor Readout das 4K-Debayering kaum verschlechtert und somit eine bewegliche Lagerung des Sensors zumindest teilweise kompensieren kann. Da dies den Rolling Shutter zusätzlich auf 10,8-12 Millisekunden verkürzt, lässt sich dieser Modus nicht nur für das Filmen aus der Hand empfehlen.



Zusammen mit dem bewährten Dual Pixel Autofokus und der guten Dynamik stellt die R8 ein für Canon überraschend günstiges und zugleich wenig eingeschränktes Produkt für Filmer dar. Womit Canon preislich nun auch Kameras wie die die Blackmagic 6K Pocket Cinema Camera oder die Panasonic S5 II unter Druck setzt. Allerdings sollte man bei Canon auch die Preise für die zugehörigen RF-Optiken nicht aus dem Auge verlieren, die teilweise deutlich teurer als Konkurrenzprodukte angeboten werden.



Canon EOS R8 Sensortest - Cinekamera für 1.800 Euro? : R8 3


Wir haben für diesen Test eine Kioxia Exceria Pro 256 GB SD-Speicherkarte verwendet, die im Zusammenspiel mit der Canon EOS R8 absolut unauffällig und problemlos funktionierte.



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